Geld zu leihen, ist eine komplizierte Angelegenheit. Wer bei seiner Bank anfragt, muss seine Bonität nachweisen, Sicherheiten anbieten und eventuell hohe Zinsen zahlen. Kein Wunder, dass sich viele Menschen stattdessen an Freunde oder Familienmitglieder wenden. Diese helfen oft und unbürokratisch. Auf Nachweise und Verträge wird meist verzichtet, schließlich vertraut man sich.
Ohne Risiko ist das aber nicht, besonders für den Geldgeber. Denn kommt es zu einem Streit oder lässt die Rückzahlung auf sich warten, muss dieser die Existenz des Darlehens beweisen. Und noch ein weiteres Problem könnte auftreten: Verstirbt der Schuldner, bevor er das Geld zurückgeben konnte, müssen die Ansprüche gegen Erben geltend gemacht werden.
Auch unter Freunden ein Schriftstück aufsetzen
Aus diesem Grund ist es bei größeren Summen auf jeden Fall empfehlenswert, einen Vertrag aufzusetzen. Dies mag unter Freunden zwar zunächst sonderbar sein und so wirken, als würde man sich nicht gegenseitig vertrauen. Im Endeffekt ist es aber besser für die Freundschaft, wenn Missverständnisse von vornherein ausgeschlossen werden und klare Verhältnisse herrschen. Im Vertrag sollte festgehalten werden, wer Schuldner und wer Gläubiger ist, welcher Betrag übergeben wurde und eventuell auch, wann die Rückzahlung oder die Raten fällig werden. Wird kein Rückzahlungstermin angegeben, muss der Gläubiger das Darlehen mit einer Frist von drei Monaten kündigen.
Zeugen dabei haben
Wer sich nicht zu einem schriftlichen Vertrag entschließen kann, hat noch die Möglichkeit, zur Geldübergabe einen Zeugen mitzubringen. Dieser sollte sich seiner Rolle aber auch bewusst sein.
Ein Zeuge, der sich im Nachhinein nicht mehr an die genauen Ereignisse oder die Geldsumme erinnern kann, ist wenig nützlich. Am besten zählt er das Geld vorher selbst ab und hält die Fakten schriftlich fest. Aus der Situation muss außerdem deutlich werden, dass es sich um ein Darlehen und nicht um ein Geschenk handelt. Sonst könnte der Satz fallen "Hier ist das Geld, das ich Dir leihen soll."
Wichtig: Als Zeugen sollten keine Familienmitglieder oder Ehepartner ausgesucht werden. Sie werden im Fall der Fälle eventuell nicht als glaubwürdig genug angesehen. Besser ist eine neutrale Person, die weder Vor- noch Nachteile durch das Darlehen hat.
Geld überweisen
Ist dies auch nicht möglich, bleibt als Mini-Absicherung schließlich noch die Möglichkeit, das Geld nicht in bar auszuhändigen, sondern stattdessen eine Überweisung durchzuführen. In der Zeile zum Verwendungszweck dann unbedingt das Wort "Darlehen" unterbringen. Auf diese Weise hat man mit dem Kontoauszug zumindest den Nachweis, dass eine bestimmte Summe teilweise den Besitzer gewechselt hat.
Online Geldgeber finden
Zunehmend etablieren sich im Internet auch Plattformen, die einen Privatkredit vermitteln. Wer Geld für eine bestimmte Anschaffung oder ein Projekt braucht, kann sich hier vorstellen und auf private Geldgeber hoffen. Zwar wird auch hier die Bonität überprüft, allerdings nicht so streng wie bei den Banken. Auch die Zinsen können niedriger sein. Diese Möglichkeit kann ein guter Kompromiss und einem Kredit von der Bank sein.
Allerdings sollte man sich im Vorfeld gründlich über das Portal und dessen Seriosität sowie die Geschäftsbedingungen informieren.
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